»Ich habe keine Zeit!«

5 Schritte raus aus der Gedankenfalle

Die Sommersonnenwende findet jährlich am 21. Juni statt. 

Was passiert da?
Die Sonne hat die größte Mittagshöhe am Horizont. Der Sommer wird eingeläutet und die Nächte werden wieder länger. 

Der Wald hat seinen Wachstumshöhepunkt erreicht und geht über in eine Phase der Reife und Ernte. 

Warum ist das wichtig?

Weil wir unser »Zeitgefühl« wieder an den Rhythmus der Natur anpassen sollten. Wie das gehen kann und welche Rolle unsere Gedanken spielen, wenn wir von »Ich habe keine Zeit« sprechen, darum gehts hier. 

1. self-fulfilling prophecy
oder wie du wirst, was du denkst

Fragst du dich, was das sein soll?
Dann geht´s dir so wie mir als ich davon zum ersten Mal erfahren habe. Die Selbsterfüllende Prophezeiung, zu Deutsch, ist nichts anderes, als dass wir das werden, was wir denken. Es geht also darum, dass ein Mensch eine Vorhersage trifft, die sich dann quasi von selbst erfüllt, ohne, dass dieser Mensch das wirklich beabsichtigt. 

Das ist ein psychologisches Phänomen, das bereits in den 50er Jahren näher definiert wurde.

Diese eigene Prophezeiung kann also den Glaubenssatz "Ich habe keine Zeit" unterstützen.

Warum?

Wenn wir etwas glauben, handeln wir danach. Das sagt diese Theorie aus. Wenn wir zum Beispiel Angst haben, vor einem Termin beim Arzt. Dann verkrampfen wir, wir malen uns aus, wie schlimm das wird. Unser Körper wird mit Stresshormonen durchflutet, wir sind unfreundlicher zum Personal, die Ärztin ist genervt, wir werden schlechter behandelt... Puff, alles, was wir angenommen haben, hat sich erfüllt.

Die Prophezeiung des Ereignisses führt zum Ereignis der Prophezeiung.
Paul Watzlawick

Wenn du überzeugt bist, keine Zeit zu haben

Wenn du also fest davon überzeugt bist, dass du keine Zeit hast, wirst du höchstwahrscheinlich Maßnahmen ergreifen, die dazu führen, dass dir tatsächlich keine Zeit bleibt. Du wirst möglicherweise Aufgaben aufschieben, ineffiziente Arbeitsweisen beibehalten oder dich mit unwichtigen Dingen beschäftigen. 

Indem du diesen Glaubenssatz immer wieder bestätigst, verstärkt er dein eigenes Gefühl der Zeitknappheit. Es ist also ein natürlicher Ablauf, ein Rhythmus. 

Die self-fulfilling prophecy kann somit dazu beitragen, dass du in einem permanenten Zustand der Zeitnot gefangen bleibst und tatsächlich immer weniger Zeit zur Verfügung hast. Es ist wichtig, sich dieser dynamischen Wechselwirkung bewusst zu sein und negative Glaubenssätze zu überdenken, um Zeit effektiv zu nutzen und ein ausgewogenes Leben zu führen.

Dieses Phänomen nutzt man auch beim Manifestieren, falls dir diese Technik schon ein Begriff ist. 

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2. Zeit ist relativ

Wie lange ist 1 Jahr für einen Menschen? Und wie lange ist 1 Jahr für einen alten Baum?

Je nach dem von welcher Perspektive aus man die Zeit betrachtet, vergeht sie schneller oder langsamer. Erinnere dich mal zurück als Kind, wie lange haben da die 24 Tage bis Weihnachten gedauert? Für mich waren sie eine Ewigkeit. Und jetzt? Jetzt verfliegen sie nur so, weil die Tage mit allem Möglichen voll sind.

Was erzählen uns die Bäume über Zeit?

Die menschliche Zeit ist also im Vergleich zu alten Bäumen relativ.

Während wir Menschen oft von einem hektischen Alltag und dem Gefühl der Zeitknappheit geprägt sind, haben alte Bäume eine andere Perspektive der Zeit. Sie wachsen langsam, ihre Lebenszyklen erstrecken sich über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte.

Wenn wir uns mit den Bäumen und der Natur verbinden und ihre Weisheit betrachten, können wir erkennen, dass unsere Vorstellung von Zeit oft von unseren eigenen Erwartungen und dem gesellschaftlichen Druck geprägt ist.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es in Ordnung ist, sich Zeit zu lassen und den Moment zu schätzen, anstatt in einer endlosen Jagd nach mehr Zeit gefangen zu sein.

Weil wir sonst genau das verpassen, was jetzt in diesem Augenblick passiert,
den Moment.

3. Opfer oder Schöpfer*in?

In Bezug auf Zeit und den oben beschriebenen Glaubenssatz können wir entscheiden, wie wir sein wollen. Du kannst dich entscheiden ob du deinen Gedanken "Ich habe keine Zeit!" glauben willst und dadurch die Vorhersage erfüllen willst oder nicht.

Es ist leicht, in die Opferrolle zu schlüpfen und uns von äußeren Umständen und dem vermeintlichen Zeitmangel kontrollieren zu lassen. Gerne möchten wir den anderen Menschen oder Umständen unseres Lebens die Schuld geben, für unseren eigenen Zeitmangel.

Gestalter*in werden

Indem wir jedoch erkennen, dass wir die Gestalter*innen unseres eigenen Lebens sind, können wir einen entscheidenden Schritt aus unserer Komfortzone machen. Dies erfordert Mut und die Bereitschaft, Verantwortung für unsere Zeit und unsere Entscheidungen zu übernehmen.
Anstatt uns von der Hektik des Alltags mitreißen zu lassen, können wir bewusst Prioritäten setzen und uns auf das Wesentliche konzentrieren.

Das bedeutet, unsere Zeit bewusst einzuteilen, Gewohnheiten zu überdenken und uns von unnötigem Ballast zu befreien. Indem wir die Kontrolle über unsere Zeit übernehmen und bewusst handeln, werden wir zu Schöpfer*innen unserer eigenen Zeit.

Der Schritt aus der Komfortzone

Es ist ein Schritt aus der Komfortzone, da es Mut erfordert, sich von alten Gewohnheiten und Glaubenssätzen zu lösen. Doch es ist ein Schritt, der uns ermöglicht, unser volles Potenzial auszuschöpfen und ein erfüllteres Leben zu führen.

Bleiben wir stattdessen in der "Zeit-Opfer-Rolle" passiert... nichts.

4. Kleine Schritte statt große Würfe

Um aus der Gedankenfalle "Ich habe keine Zeit" auszubrechen, ist es entscheidend, kleine Schritte zu unternehmen. Oftmals scheint der Gedanke, die eigene Zeitproblematik auf einmal zu lösen, überwältigend und unerreichbar. Die Vorstellung, plötzlich einen kompletten Wandel im eigenen Zeitmanagement vorzunehmen, kann uns dazu verleiten, es gar nicht erst zu versuchen. Daher ist es ratsam, sich stattdessen auf kleine, realistische Veränderungen zu fokussieren.

Schritt für Schritt dem Ziel entgegen

Indem du dir kleine Ziele setzt und schrittweise neue Gewohnheiten implementierst, kannst du langsam aber stetig deine Zeitmanagement-Fähigkeiten verbessern. Du kannst zum Beispiel damit beginnen, täglich fünfzehn Minuten für eine Aktivität einzuplanen (Stichwort Achtsamkeit), die dir Freude bereitet und dir dabei helfen kann, Stress abzubauen. Oder du kannst dich dafür entscheiden, ein Wochenende nur für dich und deine "Pflege" zu nutzen. Durch diese kleinen Schritte schaffst du es, dich nach und nach aus der Gedankenfalle des Zeitmangels zu befreien.

Vorsicht Überforderung!

Viele kleine Schritte sind in diesem Fall besser als ein großer, überfordernder Sprung. Das kannst du auch in der Natur erkennen. Die Entwicklung einer neuen Art oder einer die Weiterentwicklung einer bestehenden funktioniert nur wenn immer wieder Kleinigkeiten angepasst werden. Die Umsetzung kleiner Veränderungen ermöglicht es dir, deine neuen Gewohnheiten nachhaltig in deinen Alltag zu integrieren. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass du sie beibehältst und sie zu einem festen Bestandteil deiner Routine werden. Indem du schrittweise vorgehst, gibst du dir die Möglichkeit, dich an die Veränderungen zu gewöhnen und Erfolgserlebnisse zu sammeln.

Diese Erfolge stärken deine Motivation und ermutigen dich, weitere Schritte zu unternehmen.


Die Spirale des Zeitmangels

Wenn du jedoch diese kleinen Schritte nicht unternimmst, bleibst du in der Spirale des Zeitmangels gefangen. Das Leben wird von Stress, Hektik und dem Gefühl der Überforderung geprägt sein. Du siehst dich weiterhin als Opfer der Umstände und gibst damit die Kontrolle über deine Zeit ab. Dieser hausgemachte Mangel an Zeit wird dich daran hindern, deine Ziele zu verfolgen, dich weiterzuentwickeln und das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Indem du jedoch mutig genug bist, kleine Veränderungen vorzunehmen, kannst du dich aus dieser Gedankenfalle befreien und eine positive Veränderung in deinem Leben herbeiführen. 

5. Rückschläge verkraften

Was tust du gewöhnlich, wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir vorstellst? Viele Menschen sagen dann zu sich: "War ja klar, das läuft ja immer so bei mir." oder negativer "Ich bin es nicht wert, dass mir etwas Schönes passiert." 

Denke jetzt nicht, so rede ich doch nicht mit mir. Das passiert uns allen hin und wieder. Wichtig ist es zu erkennen, es sich also bewusst zu machen.

Keine Entwicklung geht gerade nach oben. Es gibt immer wieder Momente, in denen Dinge gut laufen und welche, in denen es nicht so läuft, wie wir es erwarten. Manchmal passieren auch Sachen, die absolut außerhalb unserer Macht liegen, der Verlust eines lieben Menschen zum Beispiel. Oder weniger dramatisch, ein krankes Kind, dass nicht zur Schule gehen kann und deswegen dein ganzer "Zeitplan" durcheinander ist.

Und jetzt ist ein wichtiger Moment gekommen, der Moment in dem sich entscheidet ob du weiter im Mangel (keine Zeit) oder in die Fülle (ich hab Zeit mit meinem Kind) gehst. Und am nächsten Tag deinen neuen kleinen Schritt wieder einhältst.

Der Wald sagt nicht, wenn ein Entwicklungsschritt noch nicht funktioniert, z.B. wenn ein neugeborenes Rehkitz aufstehen lernt, probiert es das so oft, bis es funktioniert. Es denkt doch nicht
"ok, hat jetzt einmal nicht so gut geklappt, dann bleib ich eben liegen und lass mich fressen."
Im übertragenen Sinn:
"Ok mein Zeitmanagement hat einmal nicht funktioniert, das klappt ja eh nicht, dann lass ich mich wieder vom Stress fressen."

Was ich damit sagen will?

Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben. Nur weil etwas nicht auf Anhieb 100% funktioniert, heißt das nicht, dass es das nie tut. Manchmal braucht es minimale Anpassungen, Veränderungen und Weiterentwicklung. Das lehrt uns der Wald.

Lass dich von der Natur und ihrem Rhythmus inspirieren, wenn du magst. 

Du hast die Macht, deine Zeit bewusst zu gestalten und Prioritäten zu setzen, der Wald unterstützt dich. Jeder kleine Schritt, den du unternimmst, bringt dich näher zu einem ausgewogeneren Leben, in dem du genug Zeit für die Dinge hast, die dir wichtig sind. 

Also lass uns den Mut aufbringen, die Komfortzone zu verlassen und mit kleinen Schritten unsere Zeit wieder in die eigenen Hände zu nehmen, im Moment, hier und jetzt.

WALDVOLL,

deine Andrea

STRESS
SURVIVAL
GUIDE

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