Das Geheimnis von Geben und Nehmen im Wald

Die Adventszeit ist in vollem Gange und wir kennen alle das schöne Gefühl etwas zu geben.
Geschenke, Liebe, Zeit oder Spenden für Menschen die es weniger gut haben als wir. Und trotzdem beschleicht mich auch immer wieder das Gefühl, nicht genug zu geben. Das hat mich inspiriert dir in diesem Artikel mal die andere Seite zu zeigen und vor allem wie wichtig sie ist. Auch eine kleine Übung im Wald erwartet dich. Denn nur zu Geben ist gegen unsere Natur und die natürlichen Abläufe, die uns im Wald begegnen und die uns ausmachen. Lass uns dieses Geheimnis gemeinsam entdecken.

Geben bringt große Freude…

weil es riesen Spaß macht! Es gibt uns Energie etwas zu geben und wir freuen uns, wenn die andere Seite ein Lächeln oder ein Danke zurück gibt und wir feststellen, dass wir etwas bewirkt haben. Es vergrößert unser Selbstwertgefühl und hat etwas Befriedigendes. Nicht von der Art „ich bin so ein guter Mensch“ sondern einfach rein, pur und ursprünglich, wie der Wald selbst. Man badet in der Fülle in dem man in diesem Moment ganz präsent ist. Vorallem, wenn du an einer chronischen Krankheit leidest, können diese Momente des Glücks dir etwas zurück geben, aber lass mich dir eine Geschichte erzählen:


Ich habe vor einiger Zeit bei uns im Dorf geholfen, Kleidung und Spielsachen an Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, zu verteilen. Dabei ist mir ein Mädchen besonders in Erinnerung geblieben. Ich schenkte ihr eine kleine Puppe, die bei einer Spende dabei war und obwohl wir nicht die gleiche Sprache teilten, sagten unsere Blicke alles. Sie freute sich so sehr, dass nach der Zeit in der sie Angst, Entbehrungen, Nöte und Leiden erdulden musste, ihr ein fremder Mensch etwas „Gutes“ wollte. Sie lächelte, obwohl sie allen Grund zum Misstrauen gehabt hätte. Sie war offen etwas anzunehmen. Ihr Lächeln sehe ich noch heute vor meinem geistigen Auge und noch heute spüre ich dieses warme Gefühl in meinem Herzen.
Was ich doch für ein Glück hatte, ihr begegnen zu dürfen. 
Geben ist ein Privileg!

Die Voraussetzung

Um mit vollem Herzen Geben und Nehmen zu können, ist die Voraussetzung: keine Erwartungen zu haben. Wenn wir in einer Situation in der wir etwas geben oder nehmen, bereits vom anderen erwarten etwas zu bekommen oder das Gefühl haben etwas geben zu müssen, ist der Teufelskreis schon in vollem Gange. Überleg also vorher ob du etwas Geben kannst/willst ohne etwas dafür zu erwarten. 

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Im Geben bleiben, bedeutet die Hälfte zu verpassen

Nun hätte ich dieses Glück nicht bemerkt, wenn ich nicht auch bereit gewesen wäre zu empfangen. Nur wenn du dein Herz öffnest und die Scham, doch nichts einfach so „nehmen“ zu dürfen, ablegst. Das Gefühl, doch nur helfen zu wollen ist ehrenhaft, aber wir dürfen auch was mitnehmen aus solchen Situationen. Etwas nehmen um nicht auszubrennen, nicht aufzugeben. Besonders, wenn du an gesundheitlichen Einschränkungen leidest, brauchst du beide Seiten. Um nicht vor der chaotischen Welt da draußen zu kapitulieren und den Mut zu verlieren etwas verändern zu können. In deinem eigenen Leben und in dem deiner Mitmenschen und Umwelt. 

Nehmen im Wald üben

Im Wald kannst du üben, dich zu öffnen, ganz ohne Scham oder Schuld.
Auch das Gefühl dich nicht öffnen zu können ist willkommen. Du kannst es umarmen.
Im Wald beobachtet und beurteilt dich niemand.

Du kannst frei in der Fülle der Natur und unserer Mutter Erde baden, ganz ohne schlechtes Gewissen.
Du kannst kühle, reine und saubere Waldluft empfangen, die deinen Geist beruhigt und dich mit dem Wald verbindet. Du kannst dein Immunsystem stärken und erhältst Einfachheit und Klarheit. Selbst die Struktur eines einfachen Tannenzapfens ist in dem Moment in dem du ihn berührst oder anschaust nur für dich gemacht. Der Wald hat ihn für dich gemacht. Du kannst spüren, wie der Waldboden, ja die ganze Erde dich trägt und liebt. Alles ist für dich da um es dir zu geben, dich zu halten und zu fördern.
Deine Sinne werden wie von selbst aktiviert und du kannst alles auf „nehmen“ stellen und es zulassen.


Als Symbolbild kann dir hier der Baum dienen. Der Baum nimmt Wasser und Nährstoffe vom Boden und gibt durch seine Wurzeln Stabilität und durch seine Krone Schatten an den Boden zurück. Das ist eine Symbiose, da ist kein Platz um ausgenutzt zu werden oder für eigene Vorteilnahme.
Da dürfen wir Menschen noch viel lernen.

Vor allem Frauen haben oft das Gebersyndrom, sie geben mehr als sie nehmen und eigentlich geben können. Sie tun sich schwer etwas anzunehmen, gar die Kontrolle an jemand anderen abzugeben. Der Wald bietet dir den Raum dich aufzuladen. Deine Energie zurück zu gewinnen und ins Nehmen zu kommen. Wenn eine chronische Krankheit dein Leben beherrscht, versuchst du vielleicht besonders stark zu sein um nicht anders zu sein und kämpfst gegen diese Krankheit an. Auch hier darfst du ins Nehmen kommen...ins ANNEHMEN. 

Warum ist das so wichtig? Wenn du nur gibst, verpasst du einfach die Hälfte. Es ist nur halb so schön… nur halb gelebt…nur die Hälfte des Ganzen. Und wenn du etwas nehmen kannst mit deiner ganzen Kraft, deinem Sein, ermöglichst du anderen Menschen etwas zu geben. Sie fühlen sich wiederum großartig und ein positiver Prozess, eine Aufwärtsspirale wird in Gang gesetzt. Außerdem führt nur zu Geben irgendwann dazu ausgelaugt zu sein. Besonders, wenn du gerne gibst musst du einen Ausgleich schaffen, das Gleichgewicht finden zwischen Geben und Nehmen.

Die Sache mit der Würde...

In einem Buch habe ich mal eine Geschichte gelesen von einem Mann der in einer U-Bahn einer Frau einen Platz angeboten hat, er hatte Krücken und brauchte länger um sich aus dem Sitz zu erheben und da hat die Frau hat etwas sehr wertvolles getan. Sie hat sich bei ihm für seine Höflichkeit bedankt und sich hingesetzt. Sie hat ihm so viel gegeben in dem sie genommen hat. Auch Dinge wie Würde, Wert und Zuversicht können wir geben. Es muss nicht immer etwas materielles, etwas von finanziellem Wert sein. 
Die Dinge die wirklich zählen, haben kein Preisschild. 

Das gibt uns der Wald auch, den Blick für das Wesentliche, für das Gleichgewicht im Leben. Dass das eine ohne das andere nicht existieren kann. Also gib so viel du kannst, wenn es dir Freude macht und nimm immer auch etwas mit aus der Situation, aus dem Moment.

Karl May

Es gibt ein Geben, das nimmt,
und es gibt ein Nehmen,
das wie eine liebe Gabe erfreut.

Geben und Nehmen im Fluss

Seit Anbeginn der Zeit haben Menschen so zusammengelebt um den Fortbestand zu sichern und sich zu sozialisieren.


Wir haben aber vergessen, dass auch unsere Beziehung zur Natur und dem Wald auf gleiche Weise funktioniert.
Wir sollten überlegen, was wir der Natur und unserer Erde geben können.
Denn auch sie ist irgendwann erschöpft und ausgelaugt, wenn sie nur gibt.



Wenn also Geben und Nehmen im Fluss ist, wenn es unangestrengt und ehrlich ist, so natürlich wie Photosynthese oder das zu Boden-Fallen eines Blatts, dann kann es wachsen und gedeihen. Dann erzeugt es Ruhe in dir und Frieden. Es ist so natürlich wie ein Fluss, um bei diesem Bild zu bleiben, es darf Grenzen und Ränder geben aber es fließt weiter. Je mehr Wasser wir in den Fluss geben, um so breiter und mächtiger wird er werden. Geben und Nehmen lässt uns also wachsen, es fördert und fordert uns. Es gebärt Tugenden wie Mitgefühl, Vertrauen und Zufriedenheit. Lass es in dir und aus dir fließen. Im Wald in Verbindung mit unserer ursprünglichen Natur kannst du üben und es frei fließen lassen. Es wird dir Ruhe und Zuversicht schenken.

Geben und Nehmen
zwei Seiten der gleichen Medaille

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