3 Geheimnisse wie der Wald dich tief berührt
Du gehst gerne in den Wald, fragst dich aber, wie du dich tief von ihm berühren lassen kannst? Neben den bekannten gesundheitsvorteilen der Waldluft und der Bewegung gibt es noch unendlich viele Auswirkungen auf uns Menschen, die wir bei weitem noch nicht erforscht haben und vielleicht auch gar nicht müssen.
Uns vom Zauber des Waldes berühren zu lassen, ist eine der Künste die bei der Waldtherapie entwickelt werden. Wir sitzen soviel in Büros und Innenräumen, dass wir manchmal gar nicht mehr wissen, welche Jahreszeit oder Tageszeit wir haben. In Berührung mit dem Wald zu sein, in Verbundenheit, lässt uns spüren, dass wir Teil von etwas Großem sind und bringt unsere Energie uns einzubringen wieder zurück.
Diese Berührung kann auf drei Arten erfolgen und ich möchte dir alle drei vorstellen und dich einladen sie zu erleben.
Körperliche Berührung
Die physische Berührung von Dingen, Menschen, Tieren usw. löst verschiedene Reaktionen auf uns aus. Berühren wir einen anderen Menschen, wird das bekannte Kuschelhormon Oxytocin im Gehirn produziert, nicht nur beim Kuscheln, sondern bereits bei der Geburt, hat es vielfältige Aufgaben. Auch das Berühren von unbehandeltem Holz hat positive Auswirkungen auf uns (Qing Li 2018). Denken wir auch an eine weiche Moosdecke, die wir mit unseren Fingerspitzen streicheln, empfinden wir ein wohliges Gefühl, vielleicht Geborgenheit. Das, was wir berühren, kann Wohlbefinden, sensorische Glücksgefühle aber auch Ekel, Scham oder Angst auslösen.
Wie Krankheiten Berührung schwieriger machen können
Besonders, wenn Krankheiten über längeren Zeitraum bestehen, ist dieses Empfinden des eigenen Körpers oft schmerzhaft oder mit negativen Gefühlen behaftet. Dadurch wird vermieden, mit dem restlichen „nicht schmerzenden“ Teil des Körpers schöne physische Wahrnehmungen zu haben oder es kann nicht genossen werden. Im Ergebnis verliert man immer mehr den Kontakt zu sich selbst. Auch das Empfinden von Berührungen mit der Natur kann vermindert sein.
Entdecke die Möglichkeiten körperlich berührt zu werden
Im Wald gibt es unendlich viele positive Möglichkeiten, die unseren Sinn für Berührung ansprechen, fördern und uns Sinnlichkeit spüren lassen. Nicht nur mit den empfindsamen Fingerspitzen kann man die Welt der Natur, die so tief in uns verankert ist, erkunden. Auch über die Fußsohlen, Arme und Rücken, eigentlich mit jedem Körperteil, können sensorische Reize über unseren Körper empfangen werden.
Natürliches Achtsamkeitstraining
Das Berühren und Berührt werden, fördert im Wald die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, mit der wir verschiedene Sinneseindrücke wahrnehmen, über das Fühlen und Berühren kommen wir auf eine fast intime Weise der Natur, dem Wald und unserer eigenen nahe. Wir lernen wieder, wie schön es sein kann, eine Rinde, einen Tannenzapfen oder einen anderen Gegenstand, der unsere Aufmerksamkeit erregt, zu berühren, zu streicheln, zu spüren. In einer Welt, in der wir jeden Tag mehr von Plastik, Beton und Metall umgeben sind, brauchen wir diese Berührung mit dem Wald mehr denn je. Und auch das vielzitierte Umarmen der Bäume kann dieses Achtsamkeitstraining beflügeln.
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Emotionale Berührung
Nun habe ich viel über die physische Komponente gesprochen, das alles wäre aber nur ein Teil des Ganzen ohne Emotionen. Gefühle von Verbundenheit, Vertrauen, Stärke oder Freiheit sind nur einige, die bei der Berührung mit dem Wald entstehen können. Wir dürfen uns also nicht nur auf der Oberfläche unserer Haut, sondern auch in unserem Inneren auf vielfältige Weise berühren lassen.
Beispiel Tannenzapfen
Nehmen wir zum Beispiel einen einfachen Tannenzapfen im Wald, im Alltagsbewusstsein, sagt unser Gehirn: „Aha, ein Tannenzapfen, nicht weiter interessant.” Setzen wir uns aber hin, berühren den Zapfen mit unseren Fingern, spüren seine Struktur, seine einzelnen Spitzen, die Gesamtheit seiner Zellen, können wir auch Emotionen spüren, wenn wir es zulassen. Vielleicht empfinden wir Überraschung, über die vielen Schichten dieses Zapfens oder seiner rauen Struktur. Es kann aber auch sein, dass uns bewusst wird, dass er die Samen für neues Leben in sich trägt und uns das mit Freude oder Demut erfüllt.
Liebevoller Helfer
Es fällt uns manchmal schwer, unsere Verbindung zu uns oder zu den Menschen um uns herum aufrecht zu erhalten oder zu spüren. Wir verschließen uns und lassen emotionale Berührung weniger zu. Dann kann der Wald ein Helfer sein, eine liebevolle Brücke zu neuem Mut und Offenheit. Dafür brauchen wir Zeit, Stille und den Mut, uns vom Wald um uns herum berühren zu lassen.
Der innere Wald
Diese emotionale Berührung, die wir als Menschen suchen, brauchen und spüren dürfen, kann im Wald in einer Weise erfolgen, die in einem Innenraum nicht möglich ist. Wir verbinden uns durch die Berührung auf direktem Weg mit unserer eigenen Natur. Unserem inneren Wald - und diese emotionale Berührung ist für mich oft mehr als Worte überhaupt ausdrücken können.
Spirituelle Berührung
Spiritualität ist ein komplexer Begriff in unserer Zeit. Früher war er vor allem in den Religionen beheimatet, ich möchte den Begriff hier aber säkular, also weltlich verwenden. Die Grunddefinition (die sehr individuell sein kann) beschreibt, ganz einfach ausgedrückt, die Idee, dass es etwas Höheres gibt, eine höhere Wirklichkeit, eine Schöpfungskraft, was auch immer für jeden passend erscheint, kann hier eingesetzt werden.
Intimität
Uns auf dieser Ebene vom Wald berühren zu lassen ist etwas sehr Intimes und es muss nicht für jeden passen. Aber in der Berührung von Körper und Geist, kann man das Gefühl erleben, dass diese Fülle im Wald, der Artenreichtum, jede einzelne Zelle eines Baumes doch irgendwie nicht zufällig da sein kann. Ich mag das Prinzip Ursache und Wirkung, weil alles, was wir erleben und sehen, die Wirkung auf verschiedene Ursachen ist und trotzdem glaube auch ich, dass es etwas Größeres geben kann. Wir sprechen nicht umsonst von Mutter Erde, als der großen Mutter, die alles Leben erschafft. Rationales Bewusstsein und Spiritualität müssen sich also in keiner Weise ausschließen. Sie können sich bedingen und befruchten, wenn man so will auch kooperieren.
Lass die Erfahrung zu
Findet man keinen Zugang zu dieser Welt, ist das vollkommen in Ordnung, man beschneidet sich aber einer Erfahrung. Die Offenheit, die wir im Wald lernen dürfen, kann uns eben auch öffnen für diese Ebene, die Ebene der Seele. Wenn wir nur Körper und Geist betrachtet, fehlt uns ein Stück zum Ganzen. Wie wir Menschen nicht abgetrennt von der Natur sind, ganz im Gegenteil, so sind wir auch viel mehr als die einzelnen Komponenten unseres materiellen Daseins.
Zu spüren, dass da etwas ist, mit dem wir verbunden sind, das unser Bestes will, bei dem wir willkommen sind, dem wir vertrauen können, kann eine enorme Bereicherung für unser Leben sein und hat nichts mit Esoterik oder Glauben zu tun.
Nur ein Ausschnitt
Die vielfältigen Möglichkeiten zur Berührung im Wald zeigen nur einen kleinen Teil der Bandbreite von Erfahrungen, die wir als Mensch machen können. Dieser Artikel ist nur eine Momentaufnahme meiner Gedanken und kann niemals vollständig sein.
In meinen Augen sind es die Erfahrungen und Momente, in denen wir uns lebendig fühlen, die unser Dasein auf Mutter Erde so besonders machen.
Ich hoffe, dass dir dieser Beitrag dient und du dich inspiriert fühlst, die Welt der Waldtherapie für dich zu entdecken, um dann auch etwas geben zu können.
WALDVOLL, deine Andrea
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